CD Review Die Kopfhörer

Es ist nun knapp acht Jahre her, da Patty Moons EP Dream Up auf meinem Schreibtisch landete, eines jener Alben, die mich auf der Stelle begeisterten und in ihren Bann zogen. 2011 erschien mit Mimi and Me ein weiteres Album des Duo und unterstrich den zuvor gewonnenen Eindruck: Patty Moon versteht es, wunderbare Songs zu verfassen und sie eindrücklich zu präsentieren. Bald aber wandelte sich das Duo zum Soloprojekt.

Weitere sechs Jahre später nun endlich ein neues Lebenszeichen: Das neue Album Head for Home.  Neu (bezogen auf die mir bekannten Alben Mimi & Me und Dream Up) ist die ausgiebigen Verwendung eines Streichquartetts, das sich perfekt in den Klangkosmos einfügt und Stücken wie etwa Sound On Me oder Choir of Bones (erinnert an Peter Gabriels Klassikarrangements) mit zusätzlicher emotionaler Tiefe verstärkt.

Divers – mit Kinder Stimme, einen Kniff, den ich bei anderen Musikern eher weniger mag, hier allerdings absolut songdienlich erfolgt und die extrem entrückte Grundstimmung intensiviert – zählt zu den Songs, bei denen es einen – im positiven Sinne – erschaudern lässt. Als würde ein kalter Windhauch flüchtig über die Haut huschen. Human, mit dem eindringlichem Chorgesang Shane Bradys und Bläserbegleitung weckt Erinnerungen an Peter Gabriels Ausflüge in die Weltmusik. The Man With The Hat On überrascht indes mit perlendem Piano, Flöten-Mellotron und einer sehr eingängigen Melodie.

Head for Home von Patty Moon zählt zu den schönsten Alben des Jahres und beweist erneut die Existenz tiefgründiger und gut produzierter Musik aus Deutschland. Hervorzuheben sei die Fähigkeit der Komponistin, die einzelnen Kompositionen schwermütig und erbauend zugleich zu gestalten. Wer sich für Soap & Skin oder Kate Bush begeistert, wird das (eigenständige!) Album lieben.

Erschienen bei Traumton.

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